Montag, 7. Februar 2011

Die Wärme in meinem Bauch entwickelte sich langsam zu einer Hitze, während die dumpfen Beats sich von unten durch die Decke schlagen. Irgendwelche Stimmen aus irgendwelchen Ecken des Raumes dringen durch die waberige Luft und erzählen mir, was ich zu tun habe. „Geh nach draußen, du wirst gesucht.“ Langsam stehe ich auf, die Bewegungen fließen schneller, als ich geplant hatte. Vorbei an den dumpfen Beats und rauchigen Stimmen, die ich nicht zuordnen kann. Gesungen, geschrien, gesprochen? Nur das verschwitzte Gesicht des Schlagzeugers kann ich erkennen, während er seinen Kopf in den Nacken legt, um ihn daraufhin schwungvoll nach vorne zu werfen. Die Schweißperlen, die durch die Luft fliegen, glänzen ähnlich wie sein Gesicht.
Draußen angekommen trifft mich die Kälte wie ein Schlag. „Wär ich aus Plastik, wäre ich bei dem Temperaturunterschied zerplatzt.“, überlege ich laut. Unverständnisvoll blickende Gesichter kreuzen mein Sichtfeld, falls sie mit mir reden, hör ich sie nicht. Nur eine laute Stimme aus der Ecke kann ich klar wahrnehmen, auch wenn ich den Sinn nicht sofort verstehe. „Hey, meine Kotze ist rosa!“, schreit die Stimme und lacht hysterisch. „Suchst du mich?“, frage ich und blicke weiter suchend um mich. Es scheint nicht möglich still zu stehen. „Nein“, sagt die Stimme der Person mit der rosa Kotze, „L. sucht dich, sie ist wieder reingelaufen.“
Ich möchte mich für die Auskunft bedanken, aber Worte scheinen überflüssig. Wieder inmitten der Menschen, die zu dem unkontrollierbaren Beat zucken, werde ich angeschrien. „Ich will mit dir reden! Komm mit!“ Der gesichtslose Körper rennt weg, so schnell, dass ich kaum folgen kann, so schnell, dass ich den Boden unter meinen Füßen nicht mehr spüre.
Mir fällt auf, dass ich den Körper überholt habe. Neben der Tür bleibe ich stehen, wartend, tänzelnd.
Die Hitze in meinem Bauch wird wieder zu Wärme, ich erkenne, dass das Gesicht, das auf mich zugelaufen kommt, L. gehört, die an mir vorbeirauscht und die Tür aufzureißen versucht. Sie ist abgeschlossen. L.s Tränen fließen schon, bevor ihr Kopf gegen die Tür knallt und ein Geräusch erzeugt, das fast den Beat übertönt.

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