Dienstag, 14. Februar 2012

Benedict Wells - Becks letzter Sommer

"In Ordnung. Der Typ wollte also jedem die Hand geben..."
"Der mit den Kinngrübchen und dem grauen Mantel?"
"Genau. Der wollte jedem die Hand geben. Aber niemand ist darauf eingegangen. Bis ich kam. Ich meine, der arme Kerl hat seit Jahren nur einen beschissenen Händedruck erwartet, und ich hab ihn damals umarmt. Wie muss das für den gewesen sein? Und so ähnlich war es wahrscheinmlich bei mir mit dir. Ich hab nicht mehr viel vom Leben erwartet, nichts Besonderes, und wenn man's genau nimmt, noch nicht mal einen Händedruck. Und dann kamst du und hast mich umarmt."

Ein liebeskranker Lehrer, ein ausgeflippter Deutschafrikaner und ein musikalisches Wunderkind aus Litauen auf dem Tripp ihres Lebens, von München durch Osteuropa nach Istanbul. -das sagt der Klappentext, und doch ist das Buch so viel weniger und gleichzeitig auch so viel mehr.
Das Buch erzählt von Robert Beck, einem Lehrer der die Blütezeit seines Lebens seiner Meinung nach hinter sich hat, vor allem die Zeit seiner Musik. Bis er feststellt dass der neue Junge in seiner Klasse unglaublich talentiert ist - und er beginnt ihn zu managen.

Ich kann und möchte nicht zu viel sagen, weil, auch wenn euch das zusätzliche Wissen das Buch wahrscheinlich nicht kaputt machen würde, fand ich beim Lesen vor allem spannend wie Herr Wells das ganze gestaltet hat. Bei dem Klappentext hätte ich erwartet, dass die ersten zwei Kapitel aus Liebesgeplänkel bestehen, und der Rest des Buches widmet sich dem fantastischen Roadtrip, auf dem die drei Alles mögliche erleben und glücklich und als neue Menschen wieder kehren. Eins kann ich euch verraten: Der Roadtrip fängt erst nach der Hälfte des Buches an und ist ganz anders als man es denken würde.
Ich liebeliebeliebe vor allem die Personengestaltung, weil jede Person einfach echt ist. Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, aber sie sind nicht so wie in anderen Büchern, wo sie zwar Dummheiten begehen, aber dabei irgendwie trotzdem noch perfekt sind. Dieses 'liebenswert trotz Ecken und Kanten' gibt es hier nicht- ich hab vor allem die Hauptperson und das 'litauische Wunderkind' mehrmals gerne zur Vernunft gebracht, am liebsten durch Schläge. Also mehr Ecken und Kanten als liebenswert. Aber eben dadurch auch so großartig anders.
Alles in allem: Mehr als empfehlenswert. Nach dem Anfang des Buches kommt ein Mittelteil, mit dem man so nicht gerechnet hätte und ein Ende, das auch ganz anders ist als erwartet. Also alles was ich an Büchern liebe. Unvorhersehbarkeit. Glaubt mir. Und nun: los! Kaufen. :)

3 Kommentare:

  1. Nutellastrudel ist ganz einfach: ich mache immer (wenn der Pudding noch heiß ist, da ich ihn eben in die Schalen gefüllt habe) Nutella auf eine Gabel und fahre wie ein Strudel durch den Vanillepudding :D Dann ist das Nutella noch etwas flüssig wenn er später abgekühlt ist :P Dafür nehmen ich um den Pudding anzurühren so gut wie keinen Zucker mehr :)

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  2. hört sich ja richtig schön "zum-nachdenken-anregend-an" , mag ich :)
    das zitat das du am anfang gebracht hast, ist sehr schön :)

    lg aus dem saarland, daria. :)

    http://rundherumundmittendrin.blogspot.com/

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  3. Hey!
    Mir ist bewusst, dass man Quark bekommen kann. Allerdings mit höherem Aufwand und für mehr Geld. Außerdem gibt es den eher auf Grund der ausländischen Nachfrage. Ich habe Quark auch erst kennen gelernt als ich nach Deutschland gekommen bin. In meiner Familie gehört das, wie in den meisten anderen, nicht zum Speiseplan.

    Das Buch hört sich übrigens gut an!

    Liebe Grüße,
    Anna

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